Charismatische Sängerin
Von Klaus P. Andrießen
Weilburg. Hochkarätiger Swing und mitreißender Gesang haben das erste Wochenende der Weilburger Schlosskonzerte beschlossen. Reichlich applaudierten die Zuhörer im gut besuchten Renaissancehof der charismatischen Sängerin Fola Dada, Bandleader und Moderator Ralf Hesse sowie der großartig aufspielenden Rhine Phillis Big Band samt musikalischen Gästen wie Jerry Lu (Klavier), Christian Mehler (Trompete) und Stefan Pfeifer (Altsaxophon).
Als Fola Dada auf die Bühne kam, nahm sie sofort viele Zuhörer für sich ein, denn sie sprühte nur so vor Musikalität und Freude. Gestenreich und voller Ausdruck sang sie Caterina Valentes „Ganz Paris träumt von der Liebe“, interpretierte gefühlvoll die Höhen und Tiefen von „My foolish heart“ oder glänzte mit „They didn’t believe me“ von Johnny Hartman. Wundervoll modulierte sie mit ihrer kraftvollen, schönen Stimme „Save Your Love For Me“ von Nancy Wilson und Cannonball Adderly.
Das Rhine Phillis Orchestra ist übrigens das Jazzorchester der Rheinischen Philharmonie, die zum Auftakt der Schlosskonzerte gastiert hatte. Am Schlagzeug erlebte das Weilburger Publikum deshalb mit Dominik Wimmer denselben Musiker, der am Freitag im Hintergrund für die Paukenschläge gesorgt hatte. Er hat - so Ralf Hesse - vor zwanzig Jahren die inzwischen sehr beliebte Bigband der Philharmonie ins Leben gerufen.
Bestens abgemischt, laut aber nicht grell ließen die Musiker den Swing der 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts lebendig werden: Neal Heftis „Cute“, Fats Wallers „Jitterbug Waltz“, Billy Strayhorns „A-Train“ und „Isfahan“ aus der „Far East Suite“ erklangen in erlesenen Interpretationen. Den Auftakt bildete „Was wichtig ist“ von Udo Jürgens, in dessen Orchester Ralf Hesse mitgewirkt hat. Christian Mehler war der Solist in Hesses variationsreichem Titel „Tails up“, in dem die Zuhörer mit Vergnügen „Alle meine Entchen“ erkannten.
Und schon stand das letzte Stück auf dem Programm: Fola Dada mit Caterina Valentes Version des Klassikers „Besame mucho“. Das Publikum war schier begeistert und forderte eine Zugabe: mit Peter Kreuders bezauberndem Evergreen „Für eine Nacht voll Seligkeit“ endete ein traumhafter schöner Musikabend im Weilburger Renaissancehof.